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SiQ2015

Mit einer Exportquote von fast 43 Prozent liegt Baden-Württemberg nach Bremen und Hamburg auf Platz 3 der deutschen Exportstatistik. Wir wollten wis- sen, warum es immer mehr Unternehmen aus der Metropolregion an internationale Standorte zieht. Kommt man heutzutage auch als kleine- res Unternehmen noch um eine Internatio- nalisierung herum? Franz-Josef Becker: Ob sich ein Unternehmen dazu entschließt, einen internationalen Weg zu gehen, ist nicht prinzipiell eine Frage der Größe. Das hängt ab vom Geschäftsmodell, dem Produkt, den für das Unternehmen relevanten Märkten und einer Reihe anderer Faktoren. Ab einer gewissen Größe ist grenzüberschreitendes Geschäft allerdings keine Option mehr, sondern ein Muss. Nicht zuletzt die Finanz- und Wirtschaftskrise war Anlass für viele Unternehmen, die weltweiten Märkte auf Chancen und Potenziale hin zu untersuchen. Wir stellen fest, dass Internationalisierung nach wie vor ganz weit oben auf der Agenda des Mittelstands steht. Was sind die wichtigsten Gründe für eine Internationalisierung? Becker: Es geht vor allem darum, am Wachstum und damit an der stärkeren Nach- frage im nichteuropäischen Ausland teilzu- haben. Zwar sind die Umsatzentwicklungen in Deutschland meist gut, in den restlichen EU-Ländern dagegen jedoch deutlich negativ. In den USA, Brasilien, Mexiko und China ist die Entwicklung positiv. Will ein Interview mit Franz-Josef Becker, Vorsitzender der Geschäftsleitung Mittelstandsbank Baden/Pfalz, Commerzbank AG „Wir sind dort, wo unser Mittelstand uns braucht“ Unternehmen also expandieren und nicht stagnieren, ist es schon fast gezwungen, sich ein Standbein im außereuropäischen Ausland aufzubauen. Im Grundsatz sollte es jedoch darum gehen, Chancen zu ergreifen und nicht darum, Risiken zu vermeiden. Und das dürfte auch auf die Automobil- industrie zutreffen… Becker: Gerade die Automobilhersteller und deren Zulieferer gehen den Weg der Internationalisierung. So haben China und Indien immer noch sehr starken Nach- holbedarf, was Autos angeht. Das zukünf- tige Wachstum wird größtenteils in den Emerging Markets stattfinden, die jährlich bis zu 27 Millionen Pkw abnehmen. Allein dafür werden 80 neue Werke benötigt. Dann werden rund 42 Prozent der weltweiten Pkw-Verkäufe auf China und die ASEAN- Länder entfallen. Welche Unterstützung kann ein Firmen- kunde mit starkem Auslandsgeschäft von seiner Bank erwarten? Becker: Für unsere Kunden ist es wichtig, dass der Firmenkundenbetreuer, der das Unternehmen in Deutschland betreut, auch für das internationale Geschäft verantwortlich ist und den Kunden international kompetent begleiten kann. Die Commerzbank ist mit ihren rund 11.000 Mitarbeitern im Ausland in mehr als 50 Ländern mit 70 Standorten vertreten. Wir begleiten unsere Kunden also nicht nur re- gional hier in Deutschland, sondern in viele wichtige Länder der Erde. Dabei haben wir sichergestellt, dass es überall Ansprechpart- ner gibt, die sowohl die deutsche als auch die Landessprache beherrschen und sich mit den kulturellen und strukturellen Besonder- heiten des jeweiligen Landes hervorragend auskennen. Tiefes Markt- und Sektorwissen, breite Produktkenntnisse und die Fähigkeit zur Entwicklung von innovativen Finanz- lösungen sind ebenso selbstverständlich wie ein umfassendes Know-how in den Bereichen Corporate Finance, strategische Unternehmensfinanzierung, also etwa Debt & Equity Capital Markets sowie M & A, ferner die Absicherung von Währungs-, Zins- und Rohstoffrisiken sowie Cashmanagement. Die Fragen stellte Ulla Cramer. Franz-Josef Becker sieht für den Mittelstand ein hohes Potenzial beim Thema Globalisierung. Foto:Commerzbank INTERNATIONAL 32 MANNHEIM STADT IM QUADRAT 2015

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